Am 10. November ist Helmut Schmidt im Alter von 96 Jahren verstorben. Wir trauern um einen großen Staatsmann und Genossen und sind in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden.
Mit großer Bestürzung haben wir vom Tode Helmut Schmidts erfahren. Es gibt kaum einen Politiker der Nachkriegszeit, dem die Freie und Hansestadt Hamburg mehr zu verdanken hätte. Bereits 1962 hat er sich durch sein Wirken als Krisenmanager während der Sturmflut in einer Weise verdient gemacht, die ihresgleichen sucht. Schon in dieser Zeit als Senator der Hamburgischen Polizeibehörde hat er sich einen Ehrenplatz in den Geschichtsbüchern – sowie in den Herzen der Hamburgerinnen und Hamburger verdient.
1967 begann er mit dem Vorsitz der SPD-Bundestagsfraktion seine bundespolitische Karriere, die 1974 in der Kanzlerschaft mündete. Auch in dieser Zeit erwies sich Schmidt als hervorragender Krisenmanager und darüber hinaus als international hoch angesehener Staatsmann und kluger Politiker.
Als Kanzler setzte er die Ostpolitik Willy Brandts konsequent fort und stärkte Deutschlands Rolle als verlässlicher Bündnis- und Verhandlungspartner. Die weitere Verbesserung der deutsch-französischen Freundschaft sowie die Fortsetzung der Europäischen Integration sind seinem Wirken zu verdanken.
Auch nach seiner Kanzlerschaft blieb Helmut Schmidt ein kluger Beobachter des Weltgeschehens und unverzichtbarer Berater und mahnende Stimme in der SPD sowie der gesamten Bundesrepublik.
Als Buchautor und Mitherausgeber der ZEIT war er bis zuletzt ein aufmerksamer Analytiker des politischen Geschehens und nichts geringeres als moralische Instanz des ganzen Landes, die parteiübergreifend respektiert wurde.
Seine Stimme und sein scharfer Verstand werden fehlen.
Wir trauern um einen großen Staatsmann und Genossen und sind in Gedanken bei den Angehörigen und Freunden.